Rebekka Kronsteiner
04.02.2022 –
18.02.2022
Diplomausstellung, Hochschule für Künste, Bremen
Freitag - Samstag | 15 - 18 Uhr
Oder nach Anmeldung unter rkronsteiner@hfk-bremen.de
Durch das Vergehen von Zeit entstehen Leerstellen im urbanen Raum, die ihrer ursprünglichen Funktion enthoben werden. In der Ausstellung bilden sie den Rahmen, den Grund der Bilder. Da ist vor allem das Material, aus denen die Objekte gefertigt sind; Wachs, Latex, Folien, Stoffe und Plexiglas. Es sind industrielle Materialien, aber durchaus solche, die mit der Zeit ihr Aussehen verändern, die ausbleichen, altern, vergilben oder porös werden können. In ihrer aufs Funktionale bedachten Reduktion strahlen sie Kargheit und Vergänglichkeit aus. Durch die vielen Spuren, die zwangsläufig an ihnen haften bleiben, wirken sie eigentümlich privat. Gefundene Materialien aus dem urbanen Umfeld werden mit industriellen Materialien zusammengebracht. Sie nehmen in ihren Formen Bezug aufeinander und stehen meist mit gegensätzlichen Grundeigenschaften in einem spannungsgeladenen Verhältnis. Über die erkennbaren Formen legt sich eine zweite Schicht, die das Konkrete wieder zurücknimmt und den Arbeiten eine gewisse Vagheit zukommen lässt. Unter der Oberfläche scheint etwas verborgen zu sein, so als handele es sich um eine subtile Form der Verpackung. Die Arbeiten aus Wach stellen den Rahmen sowie den Bildinhalt in gleichwertiger Form dar. Die alten Werbetafeln werden zum Display. Sie werden zu Werbetafeln ohne Werbung. Blinde Flecken in Form von semitransparenten und schemenhaften Formen im Inneren. Wachs als Grundstoff mit der Eigenschaft von ultimativer Flexibilität, durch Veränderung der Aggregatzustände, erstarrt zu einer Fläche und wird Bildträger und Bild in einem. In der hier gezeigten Form ist es zerbrechlich und angewiesen auf eine Äußere Begrenzung, um gehalten zu werden. Innen - und Außenraum verbinden sich zu einer untrennbaren Form.
Rebekka Kronsteiner