Tabea Blumenschein

19.03.2022 –
04.06.2022

Eröffnung
19. März | ab 16 Uhr

Die Ausstellung ist in den Schauräumen in der Weberstraße 51a zu sehen.
Besuch nach Anmeldung unter: 0421 161 426 92 oder info@k-strich.de.

Zur Ausstellung erscheint im Hybriden-Verlag, Berlin das Künstlerbuch Die Knochenband, mit Zeichnungen von Tabea Blumeschein von 2018. Das Buch kann unter versand@k-strich.de vorbestellt werden.

Tabea Blumenschein (1952–2020) war während der 80er Jahre in der West-Berliner Szene der Genialen Dilletanten aktiv. Seit 1980 war sie immer wieder Teil der Tödlichen Doris. Bekannt wurde sie durch eine Reihe experimenteller Filme, an denen sie als Regisseurin, Schauspielerin und Kostümbildnerin mitwirkte. 1975 produzierte sie gemeinsam mit Valeska Gert und Ulrike Ottinger ihren ersten Film, Die Betörung der blauen Matrosen. Ihr bekanntester Film ist Bildnis einer Trinkerin von 1979. Sie wirkte an mehreren Super-8-Filmen der Tödlichen Doris mit, darunter Das Graupelbeerhuhn (1982) und Alice und das Meer (1983). Als Musikerin war sie an den Tödliche Doris Alben Unser Debut (1985) und Chöre und Soli (1983) beteiligt. Sie entwarf die meisten Kostüme der Gruppe und nahm an den Performances auf Helgoland, in Berlin und in New York teil. Tabea Blumenschein war auch als bildende Künstlerin bekannt. In den späten 70er und 80er Jahren war sie Teil einer jungen Westberliner Szene aktiv, die dilettantisch primitiv und expressiv die durch abstrakte Plastik verdrängte Malerei neuerfanden. Zuletzt steuerte sie für das Tödliche Doris Album Reenactment (I) (2019) eine Mappe mit Zeichnungen von Vibratoren bei.

Erstmals nach ihrem Tod im Frühjahr 2020 wird das Werk der Künstlerin in einer Einzelausstellung gewürdigt. Gezeigt werden vorwiegend Arbeiten aus den frühen 90er Jahren, darunter Tafelbilder, Buntstiftzeichnungen, bemalte Keramikschalen, sowie Plastiken aus Pappmaché. Charakteristisch für Blumenscheins Werk ist die Vielfalt der Materialien, derer sie sich bedient. Prägend sind leuchtende Farben, eine anarchische Malweise, kindliches Malwerkzeug, sowie die Vorliebe für hybride Gestalten. Ihre Figuren hängen zwischen allen geschlechtlichen Zuschreibungskategorien und sind Vorläufer einer heutigen queeren Kultur.

Nachruf von Wolfgang Müller im tipBerlin

Nachruf von Ulrike Ottinger im Tagesspiegel

Nachruf von Oliver Koerner von Gustorf in der taz

Philipp Meinert im Gespräch mit Gesa Ufer über Tabea Blumenschein im Deutschlandfunk Kultur